Soulsville

Phillysound





Die Philly-Allstars




Die ultimativen Philly Top 10:

  • If you Don't Know Me By Now
    Harold Melvin & The Blue Notes (1992)

  • Backstabbers
    The O'Jays (1972)

  • Me And Mrs. Jones
    Billy Paul (1972)

  • Love Train
    The O'Jays (1973)

  • The Love I Lost
    Harold Melvin & The BLue Notes (1973)

  • When Will I See You Again
    The Three Degrees (1973)

  • T.S.O.P. (The Sound Of Philadelphia)
    MFSB (1974)

  • You'll Neber Find Another Love Like Mine
    Lou Rawls (1976)

Let's Clean Up The Ghetto
The Philadelphia Allstars (1977)








Detroit hatte es mit Motown vorgemacht - eine Stadt, ein Label, ein Sound. Kenny Gamble und Leon Huff prägten mit ihrem Label Philadelphia International Records den Sound der 70er und machten dem Riesen aus Detroit konkurrenz. Die Geschichte des PhillySound begann 1964 während der Aufnahmen des Songs "The 81" von Candy&The Kisses. Hier trafen sich Kenny Gamble, der Komponist des Stücks, und Leon Huff, der Keyboarder der Session zum ersten Mal.
Im folgenden Jahr begannen die Beiden gemeinsam Songs zu schreiben. Sie gründeten das Label "Excel Records" (später Gamble Records) und nahmen The Intruders unter Vertrag, die ihnen im Juni 1968 ihren ersten Hit "Cowboys To Girls" (#1 R&B, #6 Pop) lieferten.
Das legendäre "Philadelphia Interbational Records" (PIR) wurde 1971 geboren, zusammen mit dem Tochterlabel "North Bay", bei dem ein Duo namens "McFadden & Whitehead" aufnahm. Gamble und Huff erkannten schnell derren Talent und beschäftigten sie als Komponisten und Produzenten für ihr PIR Label. Durch Titel wie "Backstabbers" und I'll Always Love My Mama" wurden sie zum zweiten kreativen Standbein des Labels.

Das Aushängeschild wurde jedoch eine Band, die sich, bevor sie Gamble und Huff traf, schon fast aufgelöst hatte. Eddi Levert, William Powell und Walter Williams wurden im Laufe der 70er als "The O'Jays" zum Goldesel des PIR Labels. Mit ihrem "Backstabbers" (1972) begann eine beeindruckende Serie von #1 R&B Hits und Gold- und Platinscheiben. Ihre Songs wurden nicht zuletzt wegen der sozialengagierten Texte zu Hits, die genau den Geschmack der frühen 70er trafen. Der an Krebs erkrankte William Powell mußte sich 1975 aus der Band zurückziehen und wurde durch Sammy Strain von "Little Anthony & The Imperials" ersetzt.

Neben den O'Jays sorgten Künstler wie Billy Paul, Harold Melvin & The Blue Notes und den The Trammps für zahlreiche Hits aus Philly.

Billy Paul, der schon als elfjähriger in einer Radioshow auftrat, hatte sich schon als Jazzsänger versucht, bevor er bei PIR mit "Me And Mrs. Jones" einen No.1 Hit hatte. Die Single konnte sich drei Wochen an der Spitze der Charts halten und wurde zu einem der größten Hits für das Komponistenduo Gamble & Huff.

Eine andere Band, die für etliche Hits sorgte, waren Harold Melvin & The Blue Notes. Ihr größter Hit wurde 1972 die Single "If You Don't Know Me By Now", die später für Simply Red nochmals zum Hit wurde. Kopf der Band war niemand geringeres als Teddy Pendergrass, der 1976 die Band verliß um solo aufzunehmen.

Bei ihren Produktionen verließen sich Gamble & Huff, ähnlich wie Stax mit Booker T & The M.G.s, auf einen festen Stamm von Studiomusikern, die selbst erfolgreich als MFSB (Mother, Father, Sister, Brother) aufnahmen. Diese Musiker, die sonst stets bei den Aufnahmen in den SigmaSoundStudios dabei waren, hatten 1974 mit "TSOP" (The Sound Of Philadelphia) einen eigenen No.1 Hit.

Die späten 70er standen im Zeichen von Lou Rawls. Rawls war schon ein erfolgreicher Künstler als er nach Philadelphia kam. Nach einigen Hits (u.a. "Love Is A Hurtin' Thing" (1966)) und einer eigenen TV-Show, arbeitete er ab 1976 mit Gamble & Huff zusammen. 1982 verließ er das Label und kehrte 1987 nochmal kurz für das Album "Family Reunion" zurück.

In den 80ern wurde es ruhiger um das PIR Label. Die O'Jays nahmen weiterhin erfolgreich auf, aber die Zeiten hatten sich geändert. Soul war nicht mehr so spektakulär wie in den 70ern und das Label "Philadelphia International Records" stellte 1987 die Arbeit ein.
Die Geschichte des PhillySound ist damit jedoch nicht zu Ende. Die O'Jays feierten letztes Jahr ihr erfolgreiches Comeback und The Roots ließen sich bei den Aufnahmen zu ihrem Album "Iladelp Halflife" durch die Atmosphäre der SigmaSoundStudios inspirieren.
In Philly wird also auch heute noch Musik gemacht.

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