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Ich habe einen
Traum, daß meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer
Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe,
sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird.
Vor dreißig
Jahren, am 4. April 1968, wurde der Bürgerrechtler Martin
Luther King in Memphis/Tennessee während einer Kundgebung
erschossen.
Der engagierte Prediger
setzte sich seit dem Busstreik in Montgomery/Alabama 1955 aktiv
und in vorderster Front für die Stärkung der Rechte
afro-amerikanischer Bürger ein.
- Anlaß für den
fast 400 Tage dauernden Boykott war damals die Inhaftierung der
farbigen Rosa Parks, die sich geweigert hatte,
ihren Sitzplatz für einen Weißen zu räumen.
Die Proteste wurden von Martin
Luther King angeführt, der sein Modell des gewaltlosen
Widerstandes sehr erfolgreich praktizierte. Der Erfolg zeigte sich
darin, daß der Oberste Gerichtshof 1956 die Rassentrennung
in öffentlichen Verkehrsmitteln für gesetzwidrig
erklärte.
King setzte sich
in den folgenden Jahren im Süden der USA für die
Eintragung von Schwarzen in die Wählerlisten ein. Er führte
am 28.08.1963 den Marsch auf Washington an, bei dem er seine
berühmte Rede I Have A Dream...
hielt.
Für seine
Leistungen wurde King ein Jahr später der Friedensnobelpreis
verliehen.
Für radikale
schwarze Gruppen galt King ein Onkel Tom, der den
Befreiungskampf verraten zu schien, weil er mit seinen Gegenern
redete und sich nachdrücklich für Gewaltverzicht
einsetzte. King hatte nicht das kämpferische Charisma eines
Malcolm X, er war ein Prediger und kein Revolutionär.
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Dem FBI und dessen damaligen
Leiter J. Edgar Hoover war King dennoch ein Dorn im
Auge. Seine Wirkung auf die breiten Massen machte ihn gefährlich.
Er wurde überwacht und als Kommunist diffamiert. Schon
während des Busboykotts in Montgomery wurde er inhaftiert und
entging knapp meheren Anschläge auf sein Leben.
Am 04.April 1968 wurde King
in Memphis/Tennessee erschossen. Der entflohene Sträfling
James Earl Ray wurde in der Nähe des Tatorts gefaßt
und gestand den Mord. Er wurde zu einer lebenslänglichen
Gefängnisstrafe verurteilt, obwohl er bald sein Geständnis
widerrief. Immer wieder beteuerte er seine Unschuld und selbst die
Angehörigen Martin Luther Kings glaubten zuletzt nicht mehr
an die Schuld des angeblichen Mörders. Durch seinen Tod im
April 1998, fast auf den Tag genau dreißig Jahre nach Kings
Tod, nahm Earl Ray wohl die Wahrheit über die wahren
Geschehnisse mit ins Grab. Es bleiben nur die Theorien, die King
häufig als Opfer einer Verschwörung des FBI sehen.
Heute gilt King
neben Ghandi, als das Vorbild eines Kämpfers, der den Sieg
ohne Waffen und nur mit der Kraft seines Willens erreicht. Und
dennoch sind auch heute Martin Luther Kings Visionen noch lange
nicht Wirklichkeit geworden. |
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