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Lenny Is Back... |
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Discographie: Let Love Rule (1989) Mama Said (1991) Are You Gonna Go My Way (1993) Circus (1995) 5 (1998) (Alle Alben Virgin America Records)
Lenny Top10: Let Love Rule (1989) Mr. Cab Driver (1989) Always On The Run (1991) It Ain't Over Til It's Over (1991) Be My Baby (Vanessa Pardis) (1992) Are You Gonna Go My Way (1993) Believe (1993) Rock And Roll Is Dead (1995) Circus (1995) Live (1998)
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Nach über zweijähriger Pause hat Lenny Kravitz nun endlich sein fünftes Album vorgelegt. Rock And Roll Is Dead verkündete er auf seinem letzten Album und siehe da - tot ist er nicht, aber er sieht ein wenig nach George Clinton aus. Der König des Röhrensounds, der am liebsten als Mischung aus Jimi Hendrix und Curtis Mayfield beschrieben wird, wird 1998 richtig funky. Fast hatte man den Mann schon abgeschrieben, hatte er sich doch 1996 zurückgezogen, war nach New Orleans gezogen und blieb längere Zeit verschwunden. Seit zehn Jahren ist Lenny nun im Geschäft und er hat schon so ziemlich alles erreicht. Er begann 1989 als Retro-Hippie und Ehemann von Cosby-Show-Star Lisa Bonet. Sein erstes Album Let Love Rule überzeugte hauptsächlich die Kritiker und spielte noch außerhalb der großen Verkaufsligen. Die Texte klangen sehr nach Peace, Love and Happiness, was vor allem durch sein Give Peace A Chance-Video zum Golfkrieg unterstrichen wurde, doch sein Können stand außer Frage. Das Nachfolgealbum Mama Said katapultierte Lenny zwei Jahre später entgültig in die Charts. Unter Mitwirkung von Slash (Guns N' Roses) wurde das Album ein Riesenerfolg. In den USA kletterte es in Top40 und verkaufte über eine halbe Million Einheiten. Die Single It Ain't Over Til It's Over (eine musikalische Verneigung vor dem Soul der 60er Jahre) schaffte es sogar auf Platz 2 der Charts. Kravitz schrieb Madonnas Nr.1-Hit Justify My Love und hiefte Vanessa Paradis aus der Versenkung. Mick Jagger und Aerosmith ließen sich von ihm aufpeppen und Legenden wie Robert Plant spielten für in als Vorgruppe. Auf die Frage Are You Gonna Go My Way schienen nun alle mit ja zu antworten. Das gleichnahmige Album verkaufte sich in den USA über zwei Millionen mal und erreichte Platz 12 der Hitparade. 1995 erklärte Lenny den Rock'N'Roll für tot und ließ die Fans mit Circus ein wenig ratlos zurück. Es schien so, als ob er sich gänzlich der Spiritualität verschreiben zu wollte. Der Erfolg blieb ihm treu, aber die Qualität des Album war eher durchwachsen, einzig der Titelsong und Rock And Roll Is Dead überzeugte. Nach Abschluß seiner großen Universal Love-Tour verschwand Lenny und ließ jede Menge Fragen zurück. |
Das neue Album ist nun eine erfrischende Überraschung. Kravitz hat allen Ballast über Bord geworfen und startet neu durch. Supersoulfighter ist offensichtlich sehr durch George Clinton beeinflußt, sieht man das Mothership doch förmlich vor sich. Auch Stone Cold Player ist sehr funklastig und erinnert an Sly Stone. Bei aller Liebe zu den Sounds der 60er und 70er experimentierte Kravitz zum ersten Mal auch mit digitaler Technik, so pfeift und beept es an allen Ecken und Enden. Seinem Stil ist er dennoch treu geblieben. Ein weinig Peace & Love gibt es wieder, aber auch die electronic clit ist dabei. Auch wenn Einige es immer gerne so gesehen hätten, Lenny ist nicht in der Vergangenheit gefangen. Er steht mit beiden Beinen in den 90ern versteht es aber immer noch einen guten Sound zu erzeugen. Auch wenn man es fast nicht mehr erwartet hätte, Lenny Kravitz ist jemand, mit dem man immer noch rechnen muß. Angesichts der Stones, die sich immer noch in der Öffentlichkeit halten, obwohl sie bald in der Corega Tabs-Werbung auftreten, scheint es auch zehn Jahre nach seinem Auftreten auf der Showbiz-Bühne immer noch einen Platz für altmodischen Rock zu geben. Beeindruckend ist vor allem das Interesse, mit dem sich die Medien neuerlich wieder auf Kravitz stürzen. Nach zehn Jahren ist er noch immer eine Reizfigur, um die sich die wildesten Phantasien und Stereotypen ranken.
In einer Zeit, in der neue Legenden nur schlecht gedeihen, wird die Wiederkehr vertrauter Dinge immer interessanter. Sein fünftes Album beweist endgültig, daß Kravitz gerne aus dem reichhaltigen Fundus der Rockgeschichte zitiert - aber definitiv nicht die Wiedergeburt eines Jimi Hendrix, sei er auch mit sonstwas gemischt, ist. Die erste Single If You Can't Say No und das dazugehörige Video werden dafür sorgen, daß der Erfolg von Lenny Kravitz den Trend hinter sich läßt und langsam in Konstanz übergeht - Rock And Roll Is Still Not Dead. Unter http://www.lennykravitz.com gibt außerdem das unveröffentlichte Stück Without You zum runterladen. |
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